


Schon seit über zwanzig Jahren besitze ich einen Tauchschein und bin fasziniert von diesem Sport. Das unendliche Schwebegefühl, die unendliche Weite und Tiefe des Mittelmeeres zu sehen und die vielfältige Lebenswelt dort zu entdecken, begeistert mich immer wieder. Jedoch bin ich auch im und unter Wasser auf Hilfe angewiesen. Ich benötige Hilfe beim Anziehen des Tauchequipments über Wasser sowie beim Durchführen des Druckausgleichs unter Wasser. Ein Tauchpartner bzw. eine Tauchpartnerin hält mir hier beim schnellen Abtauchen die Nase zu. Jedoch sind die Herausforderungen, diesem Hobby bzw. Sport weiter nachzugehen, für mich in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Das größte Problem für mich aktuell war, wie ich wieder nach dem Tauchgang ins Boot hineinkomme. Als Ohnhänder und Beinprothesenträger und bei etwas größerem Wellengang ist dieses keine leichte Aufgabe. Damals hat man mich an den Schultern gepackt und einfach ins Boot gezogen. Aufgrund meiner Gewichtszunahme aber auch aufgrund von Schulterproblemen ist dieser Weg heute nicht mehr möglich.
Und da der Tauchsport auch ein Teamsport ist, wo jeder auch auf den anderen achten sollte, kommt mir dieses Hobby als Mensch mit Behinderung besonders entgegen. Bei jedem Tauchgang erlebe ich besondere Inklusionserlebnisse. Tauchgruppen und Teams sind immer begeistert davon, dass ich trotz meiner Behinderung so ein guter Taucher bin.



Zudem konstruierte man in diesem Jahr auf dem Boot eine Seilwinde, um mich über ein Seil, welches am Klettergeschirr befestigt war, ins Boot zu ziehen. Am Schluss packten mich ein oder zwei Taucher am Geschirr, um mich dann ins Boot zu ziehen.
Tauchen ist grundsätzlich ein Teamsport. So bin ich zum Beispiel auch im Wasser auf Hilfe angewiesen. Der Tauchpartner bzw. die Tauchpartnerin zieht mir im Wasser das Tauchequipment an bzw. aus. Zudem benötige ich unter Wasser jemanden, der mir für den Druckausgleich die Nase zuhält. Ich bin also bei der Ausführung dieses Sports durchaus auf Hilfe angewiesen, um diesem Hobby nachgehen zu können. Interessanterweise fühlte aber keiner der Gruppe während der gesamten Tauchgänge, dass ich eine Belastung darstellen würde. Im Gegenteil, es gab immer viel Lob und Respekt von den anderen Tauchern. Und es lag immer eine Begeisterung in der Luft, dass ich aufgrund meiner Behinderung dieser Leidenschaft nachgehe (siehe auch Fotos und Videos). Ich selber besitze zwei Padi-Tauchlizenzen, den Open Water Diver (OWD) sowie den Advanced Open Water Diver (AOW). Die maximale Tauchtiefe für Sporttaucher beträgt 40 Meter. Im Anfängertauchkurs Open Water Diver (OWD) wird man auf eine maximale Tauchtiefe von 18 Metern vorbereitet. Daher war es im Jahr 2024 auch für mich möglich, mit ein Schiffswrack in einer Tauchtiefe von etwa 35 Metern anzusehen. Meine schönsten Taucherlebnisse finden Sie auf den folgende Bildern und Videos:
Beginn meines Tauchgangs…
Tauchen in einem Canyon an der Ostseite Sardiniens.
Tauchen an einen Schiffswrack, der KT12, in der Nähe des Golfes von Orosei in Sardinien.
Gruß von mir an Moräne und Tintenfisch im Mittelmeer.
Aber der Tauchsport bedeutet für mich noch mehr. Im meinem Buch „L’Ultima Spiaggia – Meine letzte Hoffnung“ assoziiere das tiefblaue Mittelmeer auch gerne mit dem einer Seele einer Frau, die nur positive Energie auf einem ausstrahlt und nicht unterscheidet, ob jemand mit oder ohne Behinderung sie besucht.
Wer Lust hat, mich imkommenden Jahr zu begleiten, kann dies gern tun. Ich werde vom 17. Juli bis zum 16. August 2025 wieder in Sardinien sein. Mehr zum Thema Reiseassistenz findet ihr auch hier.